St. Moritz, ein kleines Dorf mit großem Namen

Blick über den St. Moritzersee zum Dorfkern. Foto: S. Mauer

Europa

 

Der wohl bekannteste und exklusivste Ort im Schweizer Hochtal Engadin ist St. Moritz. Die Dichte an Designershops, egal ob sie Gucci, Prada, Louis Vuitton oder einen anderen prominenten Namen tragen, ist äußerst hoch. In St. Moritz ist vertreten was Rang und Name hat.

Schaufenster des mehr als 115 Jahre alten, traditionsreichen Kaffeehauses Hanselmann. In diesem historischen Kaffeehaus in bester St. Moritzer Lage, gleich neben dem St. Mauritius-Brunnen, gibt es die lokale Spezialität „Engadiner Nusstorte“.

Schaufenster des mehr als 115 Jahre alten, traditionsreichen Kaffeehauses Hanselmann. In diesem historischen Kaffeehaus in bester St. Moritzer Lage, gleich neben dem St. Mauritius-Brunnen, gibt es die lokale Spezialität „Engadiner Nusstorte“. Foto: R. Mauer


Imposante Luxushotels stehen am Hang und ragen über alle Dächer hinweg, während unter dem Schweizer Dorf der St. Moritzersee in der Sonne glitzert. Manch ein Hotel – wenn es denn reden könnte – hätte sicher viel zu erzählen; zum Beispiel von einem Deutschen namens Gunter Sachs  oder dem Griechen Stavros Niarchos sowie den beeindruckenden Hochzeiten die internationale Jetsetter aus der ganzen Welt hier vor der fantastischen Bergkulisse feiern. Hier logieren Industrielle wie die Heinekens, die Agnellis und viele andere Prominente mit illustren Namen.

St. Moritz bietet für jeden etwas, wenn er es denn bezahlen will. Obwohl St. Moritz nicht mehr nur Treffpunkt für Reiche sein will, bleibt es doch der Jetset, der dem Ort seine Grandezza gibt.

Blick über den St. Moritzersee zum Dorfkern

Blick über den St. Moritzersee zum Dorfkern. Foto: S. Mauer

Zur Kur in St. Moritz

Übrigens: St. Moritz war zu Beginn nur ein Sommerferienort. Die Feriengäste blieben mehrere Wochen, hatte man doch eine tagelange beschwerliche Anreise mit der Pferdekutsche zu absolvieren. Die örtlichen Heilquellen erfreuten sich großer Beliebtheit, selbst Theophrastus Bombast von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus, war hier zu Gast.

Die Chesa Veglia ist ein altes Engadiner Bauernhaus aus dem Jahre 1658. 1928 wurde das Haus vom damaligen Besitzer des Badrutt's Palace Hotels gekauft, heute ist darin ein Restaurant zu finden.

Die Chesa Veglia ist ein altes Engadiner Bauernhaus aus dem Jahre 1658. 1928 wurde das Haus vom damaligen Besitzer des Badrutt's Palace Hotels gekauft, heute ist darin ein Restaurant zu finden. Foto: R. Mauer

Wie Johannes Badrutt den Wintertourismus erfand

Johannes Badrutt, Inhaber des ersten Hotels in St. Moritz, dem Kulm,  konnte mit Hilfe einer Wette St. Moritz auch als Winterferienort etablieren. 1864 schlug Badrutt einer Gruppe von vier Engländern vor, doch auch im Winter nach St. Moritz zu reisen. Die Vier sollten auf Einladung des Hoteliers solange bleiben wie sie wollen. Sollte es ihnen nicht gefallen, würde Johannes Badrutt die Reisekosten von London ins Engadin und retour bezahlt.

Tatsächlich, die vier Engländer blieben von Weihnachten bis Ostern im Hotel Kulm, betrieben eifrig Wintersport und fortan war St. Moritz auch ein Ferienort für die kalte Jahreszeit. Gleich zweimal, 1928 und 1948, fanden sogar die Olympischen Winterspiele in St. Moritz statt.

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Dorfmagistrale von St. Moritz. Foto: R. Mauer

Mit Rolls Royce und Privatflieger

Selbst heute können Sie im Kulm mondän an- und abreisen: Das 5-Sterne-Hotel holt seine Gäste mit dem Rolls Royce vom nahen Bahnhof oder dem benachbarten Flughafen Samedan ab. Auch wenn der höchst gelegene, internationalen Flugplatz in Europa, sehr überschaubar ist und man ihn im Vorbeifahren fast übersieht: Die Dichte an parkenden Privatfliegern ist beeindruckend.

St. Moritz hat auch moderne Architektur zu bieten. Die 2004 erbaute Chesa Futura wurde vom weltbekannten britischen Stararchitekten Lord Norman Foster erbaut und vereint futuristische Bauformen und traditionelle Baustoffe. Foto: R. Mauer
St. Moritz hat auch moderne Architektur zu bieten. Die 2004 erbaute Chesa Futura wurde vom weltbekannten britischen Stararchitekten Lord Norman Foster erbaut und vereint futuristische Bauformen und traditionelle Baustoffe. Foto: R. Mauer

Luxus für alle

In St. Moritz kann auch der weniger Betuchte in eine Welt voller Luxus reinschnuppern. Die Zeiten, in denen man Reichtum zeigt sind mittlerweile vorbei. Heute pflegt auch der Jetset jenes Understatement, das den normalen Touristen schon immer auszeichnete.

Statussymbole sind nicht einfach mehr, was sie mal waren.