Hamburger Hotellerie setzt seit zwei Jahren auf Influencer Relations

Foto: Rolf Mauer

Europa

 

Das #Bloggergate brachte das Thema Influencer Relations in der Hotellerie vor Kurzem in die globalen Schlagzeilen – und offenbart, wie sehr Blogger die Reisebranche spalten: Während sie für die einen aus einer modernen Medienstrategie nicht mehr wegzudenken sind, gelten sie für andere als Nutznießer ohne Mehrwert. 160 Hamburger Hotels, zusammengeschlossen in der Marketing-Vereinigung Promotion Pool der Hamburger Hotellerie e.V., gehen einen anderen Weg als Hotelier Paul Stenson aus Dublin. Dieser machte die Anfrage einer Bloggerin für einen kostenlosen Aufenthalt in seinem Haus öffentlich und stieß damit die internationale Diskussion an. Vor fast zwei Jahren hat der Promotion Pool mit Unterstützung der Kommunikationsagentur Gute Leude Fabrik die Initiative „Come to Hamburg“ ins Leben gerufen, um damit gezielt internationale Influencer in die Hansestadt zu locken. Knapp 100 Blogger haben die Möglichkeit bisher in Anspruch genommen und über ihre Erlebnisse auf dem Portal „Come to Hamburg“ sowie auf ihren eigenen Kanälen berichtet.

Elbphilharmonie Hamburg. Foto Rolf Mauer

„Die Frage ‚Influencer Relations oder nicht‘ stellt sich für mich gar nicht. Ein stetig wachsender Teil der Bevölkerung informiert sich über Blogs und die Sozialen Medien. Es wäre doch eine verpasste Chance, diese potenziellen Kunden nicht anzusprechen“, sagt Folke Sievers, Hoteldirektor des Hotel Reichshof Hamburg und Präsident des Promotion Pools. Die Frage sei für ihn vielmehr, wie man dieses Thema angehen soll, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. „Entscheidend ist für mich, nicht wahllos vorzugehen.” Der Promotion Pool der Hamburger Hotellerie e.V. hat sich daher mit der Kommunikationsagentur Gute Leude Fabrik zusammengetan und eine Influencer-Marketing-Strategie entwickelt. „Durch diese Initiative reagieren wir nicht einfach auf Anfragen, die ja mittlerweile alle Hotels erhalten. Wir laden vielmehr aktiv Blogger ein, die zu unseren Mitgliedshotels passen und die von uns definierte Standards in Bezug auf inhaltliche Ausrichtung und Qualität erfüllen.“ Dadurch stellt die Vereinigung sicher, dass beide Seiten – sowohl Blogger als auch Hotel – von der Zusammenarbeit profitieren.

Zahlreiche Beispiele für eine gelungene Kombination von Reiseblogger und Hotel kann Sievers mittlerweile anführen. So wurde etwa die britische Familien-Reise-Bloggerin Becky Gower vom Blog „The Mummy Adventure“ mit dem appartello Hotel zusammengebracht, das großzügige Serviced Appartments anbietet. Um einen aussagekräftigen Bericht zu erstellen, reiste Becky Gower nicht allein, sondern in Begleitung ihrer Familie an – und schrieb einen ausführlichen, authentischen Beitrag über die Kurzreise, der bei der Zielgruppe ankommt. „Blogbeiträge haben eine große Glaubwürdigkeit. Die Autoren riskieren ihren Ruf, wenn sie sich für Unwahrheiten bezahlen lassen “, erklärt Folke Sievers den großen Erfolg der digitalen Tagebücher. „Außerdem sind sie mittlerweile so vielfältig, dass Reisende ihre persönlichen Interessen abgedeckt finden und zielgerichtet Bloggern folgen können, die ähnliche Reise-Bedürfnisse haben. So erhalten sie passgenaue Empfehlungen für die eigene Reise.“ Auch die Kooperation zwischen der Superbude St. Pauli und Dave McClane ist ein Beispiel für eine sinnvolle Zusammenarbeit: Das Hostel passt perfekt zur Ausrichtung des Blogs „Man Vs Globe“, so dass der Bericht auf ein großes Echo unter seinen Followern stieß – und sowohl Superbude als auch Blogger viele Interessenten bescherte, da der Beitrag vom einflussreichen Reisemedium Lonely Planet zum Blogpost des Monats gewählt wurde.

Innerhalb des Promotion Pools der Hamburger Hotellerie wächst angesichts des Erfolgs der bisherigen Kooperationen die Wertschätzung für das Projekt. Die Aufnahme von Bloggern geschieht auf freiwilliger Basis. Waren es anfangs vor allem die größeren Häuser mit eigenen Pressestellen, die sich beteiligten, beherbergt mittlerweile ein bunter Querschnitt durch Hamburgs Hotellerie Influencer aus aller Welt – und freut sich über das vielseitige, bunte Bild von Hamburg, das sie in die Welt tragen.

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