Alternative Übernachtungsmöglichkeiten beim Wandern

Foto: R. Mauer

Reisen zu Land

 

Wandern ist beliebt. 69 Prozent der Deutschen schnüren mehr oder weniger regelmäßig ihre Schuhe und bewegen sich in der freien Natur. Sie tun dies gleichermaßen am Wochenende in der heimischen Umgebung, als Tagesausflug oder im Urlaub mit mehrtägigen Etappen. Hier kommt dann auch das Thema Übernachtung zum Tragen. Wo schläft der Wanderer nach einer anstrengenden Tagestour? Im Gasthof, der Hängematte oder den neuen Tiny Houses, Bubble Hotels oder Baumhäusern, die wie Pilze aus dem Boden sprießen. Der diesjährige „Wandermonitor“ hat sich das einmal genauer angeschaut. Und noch eine ganze Menge mehr.

Seit 2015 führt Professor Dr. Heinz-Dieter Quack, Dekan an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter, den „Wandermonitor“ durch. Diese Untersuchung befasst sich jährlich mit unterschiedlichen Schwerpunkten des Wanderns. Mehr als 1.500 Wanderer verschiedenen Alters und Geschlechts beantworten hierfür Fragen zu dem Wann, Wohin, mit wem und Wie. Dabei kam 2019 zum Beispiel heraus, dass der durchschnittliche Wandernde knapp 49 Jahre alt war und in vier Stunden rund 15 Kilometer zurücklegt.

Im Wandermonitor 2019 ging es vor allem um die Nutzung der Unterkünfte bei mehrtägigen Touren. Im Fokus standen hier besonders die neuen alternativen Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderer wie etwa Tiny Houses (kleine, mobile Häuser von 15 bis 45 qm Größe), Baumhausunterkünfte, Bubble Hotels (transparente Unterkunft mit Blick in die Sterne), Höhlenwohnungen oder Hängematten. Um es vorweg zu nehmen: Ein Boom hin zu diesen Alternativen lässt sich noch nicht erkennen: Mehr als 75 Prozent der Wanderer verbringen ihre Urlaubsnächte noch ganz klassisch in konventionellen Unterkünften, davon fast die Hälfte in einer Pension oder Gasthof, gefolgt von Hotels mit drei Sternen, Ferienwohnungen und Hotels mit vier Sternen. Danach folgen auf der Liste das Zelt (5 Prozent) und etwas später auch das Wohnmobil (3,9 %), der Wohnwagen (2,7 %) und die Jugendherberge (0,8 %).

Zwar sind in den letzten Jahren – auch in den beliebten Wanderregionen - viele alternative Übernachtungsmöglichkeiten entstanden. Diese werden aber nicht so stark genutzt, wie möglicherweise erwartet. Natürlich gibt es Wanderer, die offen für Neues sind und dafür auch auf etwas Luxus verzichten. Das sind vor allem jüngere Menschen. Auf einer Skala von 1 (auf jeden Fall) bis 5 (auf keinen Fall) kamen Unterkünfte wie Tiny Houses, Wanderhütten, Bubble Hotels oder Baumhäuser bei den unter 29-Jährigen auf einen Wert besser als 2. Die über 50-Jährigen benoteten diese Art der Übernachtung mit deutlich schlechter als 3. Höhlenunterkunft und die Hängematte kamen bei ihnen sogar nur auf eine 4,5 und 4,2. Die Jüngeren bewerteten die Möglichkeit immerhin noch mit 2,9 und 2,8. Hintergrund hierfür dürften sicherlich die Standards sein, die die Wandernden in ihrer Unterkunft erwarten. An den ersten Stellen stehen die Schlafmöglichkeit in einem Bett, ein WC und eine Dusche. Ebenfalls wichtig finden die Wanderer fließendes Wasser und Strom. Zwar sind jüngere Wanderer hier ein wenig flexibler als ältere, doch grundlegende Unterschiede ließen sich in der Studie nicht feststellen.

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